Die heilige Barbara - Schutzpatronin der Artillerie

Die heilige Barbara wird als Schutzpatronin der Artillerie verehrt und mit einer Kanone dargestellt, in der Hoffnung, die Artillerie möge ihre Ziele in derselben Weise treffen, wie der Blitz den Dioscuros traf, oder wegen der Verbindung mit dem plötzlichen Tod. Diese Verehrung kann zudem möglicherweise auf eine Legende aus der Zeit der Maurenkriege in Spanien zurückgeführt werden. Danach konnten die Geschosse der christlichen Belagerer einer heidnischen Stadt an den Gestaden Afrikas deren Mauern nicht durchdringen. Erst die Anrufung der Heiligen durch die Belagerer erreichte, dass das Feuer der zur Verstärkung herbeigeholten Geschütze gleich nach den ersten Schüssen die Mauern zum Einsturz brachte. Die Heiden mussten sich ergeben, viele davon nahmen wegen des Wunders den christlichen Glauben an. Weiter berichtet die Legende, dass die frommen Artilleristen aus Dankbarkeit vor der Heimfahrt in den Pulverkammern ihrer Schiffe das Bildnis der heiligen Barbara anbrachten. Als dann auf dem Rückweg nach Spanien auf einem der Schiffe Feuer ausbrach, erloschen wie durch Wunder die Flammen, als sie sich dem Bild der Schutzheiligen näherten. Die Pulverkammer auf französischen Schiffen wird französisch La Sainte Barbe, auf deutschen Schiffen „Barbette“ (kleine Barbara) genannt. Bis in die Gegenwart finden sich Schreine der heiligen Barbara auf Schiffen und Booten der deutschen Marine, zumeist im Bereich der Batterie.

Die Artilleristen und Pioniere sowie die Feuerwerker, aber meist auch die aus der Artillerie hervorgegangene Heeresflugabwehrtruppe und die Flugabwehrraketentruppe der Luftwaffe, sowie alle Truppengattungen der Kampfmittelbeseitigung und -abwehr begehen am 4. Dezember die Barbarafeier. Dabei wird der Heiligen gedacht, für ihren Schutz vor Schießunfällen gedankt und in das vergangene Jahr in meist humorvoller Weise zurückgeschaut.

In einigen Feuerwehren im Saarland sowie im Rheinland wird ebenfalls der heiligen Barbara gedacht, meist am letzten November-Wochenende. Vor der Feier findet ein Gottesdienst statt, bei dem der im Einsatz gestorbenen Kameraden gedacht wird. Außerdem rufen die Feuerwehrleute die heilige Barbara um ihre Fürsprache an, damit sie immer wieder sicher von Einsätzen nach Hause kommen. Auch beim Sprengdienst der Feuerwehren in Österreich ruft man neben dem heiligen Florian Barbara als Schutzheilige an.

Die heilige Barbara